Roland Gretlers Biografie:
Roland Gretler kam am 30. Mai 1937 in St. Gallen auf die Welt. 1955 verliess er die Handelsschule und bildete sich am Schweizerischen Tropeninstitut in Basel zum Pflanzungsassistent aus. Anschliessend zog er nach Zürich. Dort ging er bei Johannes Meiner in die Fotografenlehre und machte bei René Groebli ein Praktikum. Darauf hatte er in verschiedenen Werbeagenturen (Klöti, Greminger, Farner) die Leitung des Fotostudios inne, um sich bald als Industrie- und Werbefotograf selbständig zu machen.
Portrait von Roland Gretler (© Franziska Messner Rast)
Roland Gretler war ein politisch engagierter Mensch und beteiligte sich in Zürich aktiv am weltweiten Aufbruch vor und um das Jahr 1968. Danach erhielt er von seinen bisherigen Kunden keine Aufträge mehr. Er wandte sich zunehmend der Reproduktion von Kunstwerken zu.
Schon früh hatte er sich für die Geschichte der Arbeiterbewegung und der Industrialisierung sowie deren soziale Auswirkungen, und dabei insbesondere für deren bildliche Dokumentation interessiert. In den 1970er Jahren begann er mit dem Sammeln von Bilddokumenten (Fotografien, Grafiken, Plakaten) über Entstehung und Entwicklung der Arbeiterbewegung. Mit der Zeit weitete sich Gretlers Sammelinteresse auf die Sozialgeschichte generell aus. So entstand über die Jahrzehnte ein einzigartiges Bildarchiv, das mehrere tausend Objekte umfasste: GRETLERS PANOPTIKUM zur Sozialgeschichte.
Roland Gretler lebte bis zu seinem Tode am 22. Januar 2018 mit seiner Frau Anne in Herisau. Das Panoptikum zur Sozialgeschichte befand sich im Kanzlei-Schulhaus im Zürcher Kreis 4.
Kurzes Filmportät von Roland Gretler und dem Panoptikum zur Sozialgeschichte im Rahmen der Publikation «Vom Wert der Arbeit»:
art-tv.ch
Wie man Geschichte ins Bild setzt:
Artikel in der "ZEITLUPE"